Es sollte ein gelungener Jahresabschluss für René Obermann und „seine“ Telekom werden. Das Sorgenkind der Telekom, T-Mobile USA stand kurz vor der Übernahme durch AT&T und die dadurch vereinnahmten Milliarden hätten die Schuldentilgung des Konzerns extrem voran getrieben.
Doch die amerikanische Wettbewerbsbehörde macht Obermann einen Strich durch die Rechnung und lässt den Milliardendeal platzen. Und das wo die Telekom bereits die Wachstumsfelder analysiert hatte, welche durch die Einnahmen vorangetrieben werden sollten.
Doch kurz vor Weihnachten muss jetzt umgedacht werden, denn die amerikanische Wettbewerbsbehörde hat deutlich vermerken lassen, dass es an der Entscheidung nichts zu rütteln gibt – sie scheint endgültig.
Doch auch AT&T hat durch den geplatzten Deal wenig zu lachen. So hatte der Vorstandsvorsitzende Randall Stephenson ein fünf Milliarden schweres Entschädigungspaket mit der Telekom vereinbart, sollte der Deal nicht zu Stande kommen. Da diese unerwartete Situation nun eingetreten ist, muss der amerikanische Konzern diesen Betrag an die Telekom überweisen, ohne etwas im Gegenzug zu erhalten.
Wirklich freuen kann man sich darüber bei der Telekom jedoch nicht, denn die Probleme, die bleiben bzw. durch den geplatzten Deal neu entstehen, sind von größerem Gewicht als die Entschädigung. Kein Wunder, standen doch knapp 39 Milliarden als Übernahmesumme im Raum.
Obermann muss jetzt nach einer neuen Lösung suchen, um das Sorgenkind in Amerika in Zukunft besser im Griff zu haben. Wann und wie diese gefunden wird, bleibt eine spannende Frage und wird wohl erst 2012 zu beantworten sein.